Wanderung 2015

Am Sonntag 31.05.2015 um 5:00 morgens gings los! Die Wanderung der Bienenkästen beginnt jeweils mit dem Schliessen der Fluglöcher früh am Morgen bevor der Bienenflugs einsetzt. Anschliessend werden die Kästen in einen Transportbus/Anhänger geladen. Die Fracht wird gesichert und die Fahrt zum Wanderplatz kann losgehen. Früh am Morgen herrschen um diese Jahreszeit in der Regel kühle Temperaturen, wodurch die Bienen noch nicht allzu aktiv sind. In einer vorsichtigen und möglichst ruhigen Fahrt erreichen wir nach rund 45 Minuten unseren Wanderplatz im Simplongebiet. Nun werden die Bienenkästen an ihrem vorgesehenen Platz aufgestellt und anschliessend die Fluglöcher geöffnet.

In den nächsten Tagen soll der Sommer kommen. Dies bedeutet, dass wir den idealen Zeitpunkt für die Wanderung erwischt haben, denn eine nasskalte Woche in den Bergen macht den Bienen zu schaffen.

Einen Tag nach der Wanderung zeigt die Waage bereits einen Tageszugewinn von über 300g an. Wir sind sehr zufrieden und freuen uns auf die nächsten Tage!

Imkersaison 2015-2016

Dieses Jahr startet der Apigenia Blog etwas verzögert und wir freuen uns wieder über das Bienenjahr 2015-2016 zu berichten.

Seit März sind wir dabei unsere Völker auf die kommende Gebirgstracht Saison vorzubereiten. Unsere Völkerverluste über den Winter können als normal betrachtet werden, waren aber aufgrund der späten Schwärme im letzten Bienenjahr etwas höher als der langjährige Durchschnitt. Aus den Völkern welche gut überwintert haben, konnten wir in kurzer Zeit durch Halbieren die Völkerverluste ausgleichen. Somit sind wieder sämtliche Kästen für Wirtschaftsvölker besetzt.

Wir beobachten stets die Trachtverhältnisse im Gebirge und planen den idealen Zeitpunkt für die Wanderung. Die wechselhafte Witterung verzögert in diesem Jahr die Wanderung. Wir gehen aktuell davon aus, dass der richtige Zeitpunkt um die erste Juniwoche liegen wird. Die Hitzewelle von Ende Mai im Jahr 2014 erlaubte im letzten Jahr eine frühere Wanderung.

Das Waagvolk zeigt an, dass der Eintrag der Bienen bisher bescheiden ausfällt. Daher konnten wir nicht auf eine Überbrückungsfütterung der Bienen verzichten. Bei guter Witterung sollten die Bienen in den nächsten Tagen von der beginnenden Lindenblüte profitieren können.

Varroabehandlung

Nach der Ernte der Honigwaben widmen wir uns der Varroabehandlung. Bei gutem Wetter haben wir am Dienstag eine erste Behandlung mit Ameisensäure (60ml/60%) eingeleitet, eine weitere Behandlung (60ml/60%) folgt im Abstand von 2 Tagen am heutigen Donnerstag. Bereits hat starker  Milbenfall eingesetzt was erstens ein Zeichen ist, dass die Behandlung wirkt und zweitens zeigt, dass es höchste Zeit für eine Behandlung war (dies bestätigt die Kontrolle der Varroaunterlagen wo der Milbenfall nach dem Schlüpfen der letzten Drohnen stark zugenommen hat). Die Behandlung setzen wir bei allen Völkern auf dem Stand gleichzeitig an um zumindest einer Reinvasion der Milbe von Völkern am eigenen Stand vorbeugen zu können.

Wir arbeiten mit Deckbrettern welche eine Öffnung in der Grösse der Ameisensäuredispenser aufweisen. Die Öffnung ist von unten mit einem Gitter abgeschlossen, so dass keine Bienen ins Freie geraten können. Das Gitter erlaubt somit sämtliche Völker für die Behandlung ohne weitere Störung der Bienen vorzubereiten. In einem letzten Schritt giessen wir das abgemessene Volumen an Ameisensäure auf die Schwammtücher und schliessen die Dispenser und den Magazindeckel/Kasten. Der Arbeitsaufwand für die Behandlung sämtlicher Völker auf dem Stand beschränkt sich auf ca. 30min. Mit Brille und Atemschutzmaske ist der Imker gegen unerwünschte Nebenwirkung der Ameisensäurebehandlung geschützt.

Wir beobachten die Wirksamkeit der Behandlung optisch durch Zählen des Milbenfalls. Der Milbenfall hat bereits ein Tag nach der ersten Behandlung stark eingesetzt. Die Apigenia-Magazine sind mit einem Varroagitterboden und einer Unterlage ausgestattet. Die Unterlage kann ohne Störung der Völker gezogen und kontrolliert werden. Auch dies erlaubt eine zeitsparende und effiziente Arbeitsweise. Da wir den Bienen mit der Ameisensäurebehandlung schon einiges zumuten, möchten wir diese nicht noch zusätzlich stören.

Aktuell kommt wohl leider kein Imker in Zentraleuropa um eine effektive Varroabehandlung vor dem Winter herum. Trotz der Wirksamkeit der Varroabehandlung mit organischen Säuren ist dieses Vorgehen langfristige keine Lösung. Die Bienen sollten als Teil der Natur, wozu auch die Varroamilbe gehört, ohne spezielle Varroabehandlungen (keine der aktuellen Lösungen ist unserer Ansicht ein langfristige Konzept) überlebensfähig sein. Deswegen züchten wir gezielt auf Vitalität der Bienenvölker. Grob sollte diese Zuchtauswahl auch bieneneigene Eigenschaften gegen die Varroabehandlung fördern und im Bienenbestand erhalten. Allerdings kann der Effekt der Zucht, solange Varroabehandlungen durchgeführt werden, nicht isoliert gemessen werden. Dazu bräuchte es Referenzvölker an einem anderen Ort (mit ähnlichen Bedingungen) welche nicht behandelt werden. Als Imker sind einem diesbezüglich leider die Hände gebunden da man keine unbehandelten Völker verlieren möchte. Die Imkerschaft ist in diesem Bereich stark auf die Forschung angewiesen um dieses Dilemma zu lösen.

Die Bienenvölker zeigen sich aktuell nicht sehr flugfreudig. Dies ist damit zu erklären, dass es um diese Jahreszeit im Talgrund des Wallis keine ergibigen Nektar und Pollenquellen mehr gibt. Um dies zu ändern, möchten wir gerne in der näheren Umgebung des Bienenstandes zusätzliche Nektar- und Pollenspender (Spätblüher) sähen und anpflanzen. Es gibt einige Varianten mit einheimischen Pflanzen und Neophyten, welche wir aktuell noch abwiegen. Um eine Verbesserung des Angebots auf einer für die Bienen nützlichen Skala zu erreichen, ist allerdings die Zusammenarbeit zwischen Imker, Landwirten und Stadt-/Dorf-/Hobbygärtnern nötig.

Honigernte

Wie erwartet registrierten wir bis am 20. Juli dank etwas besseren Wetterbedingungen weitere Zuwächse auf der Waage. Es wurde jedoch höchste Zeit, die Bienenvölker abzuernten. Mithilfe der Bienenfluchten, welche wir für ca 24h eingesetzt haben, konnten wir die Magazinvölker auch bei Regenwetter ohne grosse Mühe abernten. Einzig beim Waagvolk, welches im Honigraum noch auslaufende Brut pflegte, hatte der Trick mit den Bienenfluchten nicht funktioniert. Es verblieben noch einige Bienen auf den Waben mit der Brut, welche wir im Volk belassen haben. Die Honigernte bei den Völker welche wir in CH-Kästen halten war wesentlich aufwändiger. Jede Wabe muss einzeln gezogen und abgewischt werden. Da das Volk während dieser Arbeit offen bleibt, werden die Bienen unruhig. Es ist nun unser Ziel, sämtliche CH-Kästen durch Apigenia-Magazine zu ersetzen.
Die Völker sind immer noch sehr stark und sogar die abgeschwärmten Völker haben wieder ordentlich an Bienenmasse zugelegt. Insgesamt sind wir mit dieser Bienensaison sehr zufrieden. Aufgrund der frühen Wanderung und der exzellenten Wetter- und Trachtverhältnisse Anfangs Juni, erfreuen wir uns über eine sehr gute Honigernte. Es stellte sich heraus, dass das Waagevolk eines unserer besten Völker war und somit auch eine überdurchschnittliche Honigernte einbrachte. Sämtliche Völker haben aber das geleistet oder sich so entwickelt, wie wir uns dies Anfangs Sommer erhofft haben. Dank der Waage hatten wir stets eine sehr gute Übersicht und Kontrolle, was am Bienenstand passiert und wie die Bienen die Tracht nutzen konnten. Die von der Waage gelieferten Informationen konnten wir gezielt nutzen um die Erweiterung unserer Völker vorzunehmen. Zudem war es auch ersichtlich, wieviele Flugbienen sich in dem Waagvolk ungefähr befanden. Diese Daten geben Rückschlüsse auf die Volkstärke und ein weiterer Hinweis ob mit einem Volk alles in Ordnung ist. Auch durch den Schwarmalarm, d.h. rapide Gewichtsabnahme von über 1kg tagsüber, waren wir über Schwarmabgänge informiert. Es ist auch unser Ziel in der nächsten Bienensaison mehrere Waagen in Serie zu schalten um mehrere Völker gleichzeitig überwachen zu können. Somit ergibt sich ein noch repräsentativeres Bild über das Geschehen am Bienenstand.
Nun gilt es so rasch als möglich mit der Varroabehandlung zu beginnen (wir warten dazu gutes Wetter ab um die Bienen nicht durch eine unwirksame Behandlung unnötig zu stressen) und die Bienenvölker für den Winter aufzufüttern.

Ins Wasser gefallen

© Apigenia, 2014

© Apigenia, 2014

Die Messungen der Waage reflektieren das Wettergeschehen der letzten Wochen. Zwei wichtige Trachtwochen sind ins Wasser gefallen und dies genau nachdem wir ein zusätzliches Honigmagazin aufgesetzt haben. Die Waage zeigt eine Gewichtsabnahme von ca. 2.5 kg (Höchststand 78.5kg am 3. Juli, Tiefststand 76kg am 11. Juli). Der Gewichtsverlust wurde bis heute jedoch wieder aufgeholt und die Waage zeigt, dass immer noch ein Trachtpotential vorhanden ist mit täglichen Gewichtszunahmen von ca. 600-700g. Bis Freitag erwarten wir schönes Wetter und erhoffen uns weitere Gewichtszunahmen. Wir erwarten jedoch keine starken Gewichtszuwächse mehr und bereiten uns auf die Honigernte und die anschliessende Varroabehandlung der Völker vor.

Schwarmtrieb

Nach den ausgezeichneten Tagen von Ende Mai bis Mitte Juni ist der Schwarmtrieb einiger Völker doch noch erwacht. Die Waage hat am Nachmittag beim Waagvolk einen plötzlichen Abgang von über 2.5kg registriert.

© Apigenia, 2014

© Apigenia, 2014

Diese Information weist eindeutig auf einen Schwarm hin. Mit der Schwarmkiste und weiteren Schwarmfang-Instrumenten sind wir dann am späteren Nachmittag zum Bienenstand gefahren um den Schwarm einzufangen. Am Bienenstand angekommen sichteten wir sogleich mehrere Schwärme.

© Apigenia, 2014

© Apigenia, 2014

Zum Glück haben wir immer mehrere Schwarmkisten dabei. Mehrere Schwärme haben sich zu zwei Superschwärmen vereinigt. Ein Schwarm hing nahe am Boden, der andere hoch im Baum. Ruhig haben wir die Schwärme so gut es ging mit den Schwarmkisten eingefangen. Die Waage hat uns einmal mehr geholfen, gezielt unsere imkerlichen Handlungen vorzubereiten und unmittelbar durchzuführen. Schwärme sind sehr wertvoll für eine Imkerei und sollten nicht verloren gehen, schliesslich bilden junge und vitale Völker die Grundlage für das nächste Bienenjahr. Mit der Waage kontrollieren wir nun die weitere Entwicklung des angeschwärmten Volkes. In den ersten zwei Tagen nach dem Schwarm registrieren wir immer noch Gewichtszuwächse. Dies deutet auf ein intaktes Volk und eine weiter anhaltende Tracht hin.

Trachtbetrieb

© Apigenia Blog, 2014

© Apigenia Blog, 2014

Bei bestem Wetter sind unsere Bienenvölker in der Lage das volle Trachtangebot bestens auszunutzen. Die Wanderung am 31. Mai hat optimal gepasst. Schon in den ersten zwei Tagen verzeichnete das Waagvolk respektable Gewichtszuwächse. Damit die Bienen sofort in den Trachtbetrieb umstellen ist ein guter Start besonders wichtig. Aus Erfahrung haben wir festgestellt, dass es bei schlechtem Wetter direkt nach der Wanderung zu vermehrtem Schwärmen kommen kann (zum Zeitpunkt der Wanderung sind die Bienenvölker nahe am Zenit ihrer Entwicklung, bleiben bei schlechtem Wetter viele Bienen unbeschäftigt in den Magazinen kommt leicht Schwarmstimmung auf). Nach kühlem und nassem Wetter am 4. und  5. Juni konnten die Bienen mit dem Eintragen von Nektar in der Woche vor Pfingsten fortfahren. Wir erwarten den Beginn der Alpenrosenblüte für Ende diese Woche. Die Alpenrosenblüte wird das Trachtangebot nochmals erweitern und bei guter Witterung sind unsere Bienen bestens bereit, diese Tracht zu nutzen. Wir bereiten noch einige Leerrähmchen vor um die Honigräume bei Bedarf zu erweitern. Auf keinen Fall möchten wir riskieren, dass die Bienen das Brutnest verhonigen. Dies kann verheerende Auswirkungen auf den Zustand der Völker bei der Einwinterung haben. Es sollte immer genügend Platz vorhanden sein, damit sich ausreichend viele Bienen entwickeln können, um die Generationenfolge aufrecht zu erhalten.

Als Indikator für den Schwarmtrieb der Völker, kontrollieren wir die Drohnenwabe. Sind bestiftete Königinzellen vorhanden, ist das Volk in Schwarmlaune. Ein weiteres Indiz für einen bevorstehenden Schwarm ist, dass die Bienen die Drohnenwabe nicht mehr ausbauen. Aktuell ist der Schwarmtrieb bei unseren Völkern unter Kontrolle abgesehen von Volk 19, welches bereits abgeschwärmt ist. Wir werden das Volk in einer Woche kontrollieren, da es durch den Abgang von mehreren Schwärmen stark geschwächt ist.

Bei der Kontrolle der Drohnenwabe nutzen wir auch die Gelegenheit, verdeckelte Drohnenbrut auszuschneiden und auf Varroa zu kontrollieren. Die Varroabelastung in den Drohnenzellen ist aktuell noch gering. Auch die Kontrolle der Unterlagen ergibt keine Hinweise auf eine erhöhte Varroabelastung.

Wir achten nun auch darauf, dass wir ausreichend viele Völker mit Jungköniginnen nachziehen und ältere Königinnen gegebenenfalls noch ersetzen. Aktuell haben 8 von 20 Völkern eine Königin mit Jahrgang 2014. Unser Ziel ist es, dass bis Herbst mehr als die Hälfte der Völker eine Jungkönigin haben und keine Königin älter als Jahrgang 2013 ist. Völker mit Jungköniginnen bilden die Basis für das nächste Bienenjahr.

Letzte Vorbereitungen

Die Völker sind nun fertig aufgebaut und haben die ideale Stärke um die reiche Alpenblütentracht, welche kurz bevorsteht, voll ausnutzen zu können. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Wandern. Letzte Vorbereitungen sollen einen problemlosen Transport garantieren. Bienen und Imker sollen beim Transport keinem unnötigen Stress ausgesetzt werden. Vor der Wanderung werden die Bienenvölker noch durch den Bieneninspektor kontrolliert.
Anhand der Live-Daten, welche durch unsere Waage übertragen werden, sehen wir, dass das Waagvolk sich über die letzten Tage gut selber versorgen konnte und nun ca. 1kg Flugbienen aufweist. Dies sind rund 10’000 Bienen, welche für das Einbringen der Tracht zur Verfügung stehen. Das Waagvolk ist etwa ähnlich stark wie weitere 13 Völker auf unserem Bienenstand. Daher versprechen wir uns bei guter Witterung und geringem Schwarmtrieb eine erfolgreiche Honigernte. Auch die drei im Frühjahr gebildeten Ableger sind soweit erstarkt um diese als Wirtschaftsvölker einzusetzen (die Legeleistung der jungen Königinnen ist ausgezeichnet). Somit können wir auf insgesamt 16 Wirtschaftsvölker zählen.
Die Waage wird uns während der Trachtzeit wertvolle Informationen über die bevorstehende Honigernte liefern. Bei sehr guter Trachtlage erhalten wir z.B. Hinweise darauf, wann weitere Honigraummagazine aufgesetzt werden müssen, ohne dass wir dazu die Völker kontrollieren und somit stören müssen. Wir erhalten auch Hinweise darauf, wann sich die Tracht dem Ende zuneigen wird und können somit den idealen Zeitpunkt zur Ernte von reifem Alpenblütenhonig ermitteln. Bei der Auswertung der Live-Daten sind jedoch auch stets die Ergebnisse der regelmässigen Varroakontrolle mit zu berücksichtigen. Um keine Völker durch Varroatose zu verlieren, muss bei erhöhter Varroabelastung unter Umständen die Honigernte vorverschoben werden.

In den Drohnenwaben haben wir bei einigen Völkern vereinzelt Zellen mit Varroen festgestellt. Dies ist noch kein Grund zur Sorge, doch die Varroabelastung muss weiterhin streng beobachtet werden. Gemäss unserer Erfahrung dauert die Tracht von Ende Mai bis Mitte Juli. Somit sollten die Bienen noch mindestens 8 Wochen ohne imkerliche Eingriffe, d.h. Varroabekämpfungsmassnahmen, durchkommen.

Ableger Bildung

Heute konnten wir aus einem starken Volk noch einen Ableger bilden. Somit sind unsere Winterverluste ausgeglichen und sämtliche Holzbeuten sind mit Völkern besetzt. Damit schliessen wir die gezielte Völkervermehrung unseres Bienenstandes für dieses Jahr ab. Es wir evtl. noch einige Schwärme geben, welche wir gegebenenfalls in Jungvolkbeuten aus Styropor einlogieren werden. Diese Völker halten wir auf Reserve oder geben die Schwärme an Imkerkollegen mit Völkerbedarf weiter.

Unsere Völker befinden sich dieses Jahr in einem äusserst vitalen Zustand und es ist eine Freude zu imkern. Die aufgesetzten Honigräume werden an warmen Tagen bereits mit etwas frischem Nektar gefüllt, doch die richtige Tracht der Alpenflora steht erst noch bevor. Zudem wird auch noch Futter aus den Brutwaben in die Honigwaben umgetragen um im Brutraum Platz zu schaffen. Bevor wir mit den Völkern in das Trachtgebiet fahren, werden wir die bereits gefüllten Honigwaben entnehmen um eine Vermischung mit dem Alpenhonig zu vermeiden. Diese entnommenen Honigwaben werden als Futterreserve den Jungvölkern oder Schwärmen eingehängt.

Der Drohnenschnitt und die Varroakontrolle der Unterlagen zeigt immer noch eine tiefe Varroabelastung. Die Entnahme von Brutwaben sowie der Drohnenschnitt zeigen ihre Wirksamkeit. Wir werden diese Methoden bis zum Trachtbeginn weiter verfolgen. Imkern mit der Varroa ist ein Suchen eines Gleichgewichts. Dies gilt auch für die Zucht. Auf unserem Stand tolerieren wir keine schwachen Völker und Ableger und Zuchtstoff entnehmen wir ausschliesslich aus vitalen Völkern. Wir achten darauf, dass die Brutnester möglichst gross sind, ein Verhonigen des Brutnests oder die Anlage von Pollenbrettern im Brutnest versuchen wir durch imkerliche Eingriffe zu vermeiden. Gibt es wenig Platz für Brut gibt es zwangsläufig weniger Brut und die adulten Varroen, welche sich im Volk befinden, nisten sich in der verbleibenden Brut ein. Aus dieser Restbrut schlüpfen folglich prozentual mehr geschädigte Jungbienen und der Völkerkollaps schreitet somit schneller voran.

Wilkommen im Bienenjahr 2014

Was bisher geschah:

17 von 20 Völkern haben den Winter überlebt. 4 Völker waren Mitte März sehr abgeschwächt. Diese Völker haben wir aufgelöst und die Kästen gereinigt. Die verbleibenden Völker waren allerdings so stark, dass wir bereits einige neue Völker aufbauen konnten. Den ersten Ableger, Volk 18, haben wir in der letzten Märzwoche gebildet, Volk 1 und Volk 6 folgten Ende März. In allen drei Völkern konnten wir heute eine legende Königin mit Jahrgang 2014 zeichnen. In Volk 7 haben wir noch eine Weiselzelle aus Volk 6 verwertet in welchem wir eine Zucht eingehängt hatten. Weitere 3 Jungköniginnen aus der Zucht halten wir in Begattungskästchen.

Um den Schwarmtrieb zu dämmen, haben wir den starken Völkern einen ersten Honigraum aufgesetzt. Dies dient nicht zur Honigernte sondern primär zur Schaffung von Platz im Volk und genügend Raum zum Bauen. Falls die Völker keinen Raum haben, nimmt der eingetragene Nektar und Pollen viel Platz von der Brutfläche und der Schwarm ist so gut wie garantiert. Der Honigkranz rund um das Brutnest wird durch das frühe Aufsetzen des ersten Honigraums in die Honigwaben verlegt und die Brutwaben können so auf der vollen Fläche bebrütet werden. Die starken Völker haben bereits 2-4 Mittelwände sowie eine Drohnenwabe voll ausgebaut.

Wir wandern mit unseren Völkern in ca 4 Wochen in höhere Lagen des Rhonetals. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen wir unsere Völker stets abschwächen damit diese auf den Zeitpunkt genau ihre maximale Leistungsfähigkeit entfalten. Die gezielte Abschwächung erfolgt durch Entnahme von Brutwaben auf welchen die Jungbienen gerade zu schlüpfen beginnen. Mit diesen Waben erstellen wir neue Ableger oder verstärken bestehende Ableger damit aus diesen bis in 4 Wochen veritable Wirtschaftsvölker entstehen können. Dieses Vorgehen lindert auch den Varroadruck von den sehr starken Völkern.

Durch regelmässige Kontrollen der Varroaunterlagen, welche im Apigenia Magazin zum Standard gehören, ermitteln wir die Varroabelastung. Zudem kontrollieren wir beim Drohnenschnitt die Zahl der Varroen in der Drohnenbrut. Aktuell registrieren wir eine sehr tiefe Varroabelastung, was auf eine erfolgreiche Winterbehandlung schliessen lässt.