Trachtbetrieb

Die Bienen finden derzeit am Wanderplatz ideale Trachtbedingungen vor. Aufgrund der nasskalten Witterung im Mai, kam es auch in der Entwicklung der Alpenflora zu einer Verzögerung. Vergissmeinnicht und Löwenzahn blühen nun aber reichlich und sorgen dank der guten Witterung bereits für ansprechende Zuwächse beim Gewicht. Das Waagvolk hat seit Dienstag über 4kg an Gewicht zugelegt mit Tageszunahmen von teilweise über 1kg.

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Wir rechnen damit, dass die Haupttracht erst in 1-2 Wochen einsetzen wird. Während der Trachtperiode nehmen wir nur wenige Eingriffe an den Bienenvölkern vor. Die Jungvölker werden weiter mit Mittelwänden ausgebaut, dabei wird die Brut kontrolliert. Bei den übrigen Völkern wird der Varroamilbenfall überwacht und stichprobenweise die Bienenbrut kontrolliert.

Wandern

Heute sind wir mit 14 Völkern auf unseren Wanderplatz gezügelt. Bevor die Bienen ausfliegen, verschliessen wir am Morgen die Fluglöcher und beginnen direkt mit dem Transport. Die schweren CH-Kästen laden wir auf einen Raupentransporter um eine Distanz von ca. 40m zu überbrücken. Die leichten Apigenia Magazine können getragen oder auch mit dem Raupentransporter transportiert werden. In zwanzig Minuten sind die Kästen verladen und dies mit minimaler Belastung der Wirbelsäule.

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

Nach 30 Minuten Fahrt erreichen wir unseren Wanderplatz. Die Völker werden ins Bienenhaus gestellt. Ein Imkerkollege bringt weitere Bienenvölker auf den Wanderplatz. Nach ca. 45 Minuten sind alle Völker richtig platziert. Es beginnt zu tagen und wir sind soweit bereit um die Fluglöcher zu öffnen.

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

Den Völkern in den Apigenia Magazinen setzen wir gleich am Wanderplatz die Honigräume auf. Die Königinnenabsperrgitter haben wir in den Tagen zuvor bereits aufgesetzt. Mit einem Wassersprüher beruhigen wir kurz die Bienen (welche ohnehin nicht so schnell durch die Absperrgitter krabbeln) und setzen die Magazine über dem Absperrgitter auf den Brutraum. Für 6 Völker benötigen wir für das Aufsetzen der Honigräume lediglich 5 Minuten.

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

Die Honigräume inklusive Waben haben wir über den Winter im Wanderstand gelagert. Auf dieser Höhe sind die Honigwaben auf natürliche Weise ohne weiteren Einsatz von Schutzmitteln vor Wachsmotten sicher. Die Waben präsentieren sich in bestem Zustand.

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

Nun hoffen wir auf gutes Wetter und reichliche Tracht.

Schwarmalarm

Am 7 Juni ist unser Waagvolk geschwärmt. Anhand der Kurve der Überwachungswaage sehen wir, dass kurz vor 12 Uhr rund 3kg Bienen aus dem Volk geschwärmt sind. Die Kombination von vorangehend schlechtem Wetter, wenig Futter und vielen Bienen im Kasten wird wohl die Schwarmlust der Bienen geweckt haben.
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Der Schwarm sammelte sich an einem Baum in der Nähe des Bienenstandes und konnte gut gefasst werden.

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

 

Nach zwei Tagen Kellerhaft, werden wir den Schwarm in ein Apigenia Magazin einlogieren.

Bei unserer heutigen Kontrolle des Waagvolkes stellten wir mehrere bereits verdeckelte Schwarmzellen fest. Zwei gut entwickelte und reife Schwarmzellen (die Zelldeckel wirken bereits etwas papierartig) belassen wir im Volk, die restlichen Zellen brechen wir aus (um Nachschwärme zu verhindern). Aufgrund unserer Kontrolle sind wir auch sicher, dass sich die alte Königin im Schwarm befindet. So wird sich der Schwarm schnell wieder entwickeln und bis im Herbst zu einem wertvollen Volk heranwachsen. Das Muttervolk ist ausserdem immer noch sehr stark und durch die heranreifende Brut wird es den Abgang des Schwarms schnell verkraften. Wir versprechen uns immer noch eine akzeptable Honigernte von diesem Volk. Allerdings werden wir an unserem Wanderplatz ein anderes Volk, welches nicht geschwärmt hat, auf die Waage stellen um bessere Vergleichswerte für unsere Wirtschaftsvölker zu erhalten.

Heute wird noch alles für die morgige Wanderung der Bienenvölker bereitgestellt!

Kontrolle

Wie im Beitrag vom 2. Juni erwähnt, führten wir bei Volk 1 eine Kontrolle auf Weiselrichtigkeit durch. Die Kontrolle hat ergeben, dass mit grosser Wahrscheinlichkeit keine Königin im Volk vorhanden ist (auf der eingehängten Brutwabe wurden mehrere Nachschaffungszellen angesetzt). Deshalb entnehmen wir aus einem Begattungskästchen eine Königin welche bereits in Eiablage ist und setzen diese in einem Zusetzkäfig in Volk 1 ein (die Königin haben wir vorgängig markiert).

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

Zum Markieren der Königin verwenden wir folgende Instrumente (Zeichnungsleim, einen Zahnstocher, etwas Wachs, Markierungsplättchen, Königinnen-Ansaug- und Markiergerät):

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

Als erstes wird die Königin gefangen (abgesaugt).

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

Im zweiten Schritt wird das Markierungsplättchen vorbereitet. Mit dem Zahnstocher, welcher an einem abgebrochenen Ende mit etwas Wachs bestückt wird, nehmen wir das Plättchen auf. Den Zeichnungsleim tragen wir direkt auf die Innenseite des Plättchens auf.

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

Die Königin wird nun vorsichtig gegen das Schnurgitter des Markiergerätes gedrückt. Diese sollte dabei eine ideale Markierungsposition einnehmen.

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

Nun kann das Plättchen vorsichtig und zentriert auf das Brustsegment der Königin gedrückt werden.

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

Markiert belassen wir die Königin rund 2 Minuten im Markiergerät (so kann der Leim trocknen), bevor wir diese wieder zu den Bienen geben.

Szene: Markierte Königin

Wird eine Königin direkt in ein anderes Volk eingesetzt, so verwenden wir dafür einen Zusetzkäfig.

Aufatmen am Bienenstand

Nach wochenlangem Regenwetter konnten die Bienen heute bei Sonnenschein und warmen Temperaturen ihrer Sammeltätigkeit nachgehen.

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

Szene: Flugbetrieb

Unsere Kontrolle der Jungvölker zeigte, dass in drei von vier Völkern eine Jungkönigin mit dem Stiften (Eier legen) begonnen hat. In diesen drei Völkern konnten wir die Königin bei der Durchsicht erkennen (Bei dieser Gelegenheit können die Königinnen auch gleich markiert werden, wir lassen die Königinnen jedoch noch eine Weile ummarkiert. Zuerst soll sich ein Brutnest entwickeln können. Geht eine Königin beim Markieren verloren, so können die Bienen eine neue heranziehen und es hat schon ausreichend frische Brut und Bienen im Volk.). In Volk 1 konnten wir weder frische Eier finden noch konnten wir die Königin entdecken. Zur Kontrolle auf Weiselrichtigkeit hängen wir eine abgewischte Brutwabe mit frischer Brut, welche wir aus einem starken Volk entnommen haben, ein. Setzen die Bienen in ein bis zwei Tagen Nachschaffungzellen an (normale Brutzellen werden in Weiselzellen umgewandelt), wissen wir mit grosser Sicherheit, dass das Volk weisellos ist. Sollte dies der Fall sein, werden wir eine Königin aus einem Begattungskästchen einsetzen. Anderenfalls werden wir das Volk am nächsten Wochenende nochmals auf Eiablage prüfen. Beim Einsetzen einer neuen Königin sollten die Nachschaffungszellen entfernt werden.

Der Brutraum der meisten Wirtschaftsvölker (von diesen versprechen wir uns einen Honigertrag) ist nun voll ausgebaut. Die Völker sind nach unserer Einschätzung allgemein in einem guten Zustand und haben nun eine ideale Grösse erreicht um eine Tracht voll nutzen zu können. Volk 2 mussten wir, um mehr Platz zu schaffen, mit einem zweiten Aufsatz erweitern (die Wabengassen waren prall mit Bienen gefüllt).

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

Die übrigen Völker sollten nun auch schnellstmöglich mit Honigräumen erweitert werden. Der nasskalte Mai hat aber auch Spuren hinterlassen. Bei der Durchsicht des Waagvolks stellten wir fest, dass das Volk keine Honigreserven mehr hat (die Futterkränze waren grösstenteils leergeräumt).

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013

Um den akuten Futtermangel zu überbrücken, musste das Volk unmittelbar gefüttert werden. Allerdings ist das Trachtangebot nun reichlich und in einigen Tagen wird zusätzlich die Lindenblütentracht für hoffentlich ausreichend Nektar sorgen. Anschliessend gehen wir davon aus, dass wir unsere Bienenvölker auf unserem Wanderplatz aufstellen können.

© Apigenia, 2013

© Apigenia, 2013