Honigernte / Imkern 2.0

Trotz Schwärmen und dem langanhaltenden Schlechtwetter haben die Bienen die sonnigen Tage effizient genutzt. Wir sind mit der diesjährigen Honigernte überaus zufrieden. Insbesondere erfreuen wir uns an starken jungen Völkern, die sich über die letzten Wochen prächtig entwickelt haben. Tatsächlich sind es in diesem Jahr die früh halbierten Völker, welche eine neue Königin herangezogen haben, die einen überdurchschnittlichen Honigertrag erbrachten. Demgegenüber stehen die eigentlichen Wirtschaftsvölker, welche aufgrund von Schwärmen einen relativ bescheidenen Teil zur gesamten Honigernte beitragen. Die gute Mischung zwischen Jungvölkern und Wirtschaftsvölkern ergibt für unseren Bienenstand im Schnitt eine überdurchschnittliche Ernte. Auch wenn die letzten heissen Sommertage die Tracht nochmals kurz aktiviert haben, haben wir bereits abgeerntet um mit der nötigen Varroabehandlung zu beginnen. In der verschlossenen Drohnenbrut, welche die Bienen in einzelnen Völker zwischen den Waben gepflegt haben, stellten wir eine hohe Varroabelastung fest. Dies war für uns ein Zeichen um nicht länger mit dem Abernten und der darauffolgenden Varroabehandlung zu warten.
Apigenia läuft nun seit 3 Jahren einwandfrei und wir ziehen sehr positive Ergebnisse aus diesem Feldtest. Die Überwachung der Bienenvölker gibt einen tiefen Einblick in den Zustand eines Bienenstandes. Die Korrelationen zwischen Temperatur- und Gewichtsdaten zusammen mit der Auswertung von Wetterdaten erweisen sich als hoch signifikant. Insbesondere die detaillierte Gewichtsmessung während des gesamten Tages ist äusserst aufschlussreich. Am morgen erkennen wir genau wieviele Bienen ausgeflogen sind. Dies gibt eine eindeutige Aussage über die Volksstärke. Wir erkennen den “turning point”, d.h. der Punkt sobald das Gewicht wieder zunimmt und wie schnell dies passiert. Am Ende des Tages sehen wir auch die absolute Gewichtsveränderung. Aus der Kombination dieser Daten und den Vergleichsdaten, welche ein ganzer Bienenstand liefert erkennen wir sofort ob mit einem Volk alles in Ordnung ist oder ob etwas nicht stimmt. Die Völker bei denen alles in Ordnung ist brauchen keine imkerliche Kontrolle (bei sehr starker Tracht kann lediglich eine Erweiterung des Honigraumes nötig werden). Bei den Völkern, für welche die Messungen ein unerwünschtes Ergebnis anzeigen, kann ein imkerlicher Eingriff eine wünschenswerte Besserung erbringen (Einengen zur Verbesserung des Wärmehaushalts, Austausch der Königin, Fütterung, Isolierung mit anschliessender Varroabehandlung etc.). Erkennt der Imker, dass ein Volk nicht zu retten ist, kann dieses frühzeitig aufgelöst werden. Dies ist eine überaus wichtige Arbeit, die dazu führt, dass sich in geschwächten Völkern keine Krankheiten ausbreiten können und den Bienenstand gefährden.
Ein weiterer Punkt, der sich als sehr wertvoll ergeben hat, ist das Monitoring von Schwärmen. Durch die Überwachung sind wir stets auf dem Laufenden was auf dem Bienenstand passiert. Gehen Schwärme ab, erkennt man dies sofort und man kann diese zeitnah einsammeln ohne vorherige und evtl. unnötige Vorortkontrolle.
Im weiteren erstellen wir aus den Gewichtsdaten Hochrechnungen, die es uns erlauben die Saisonernte unter Hinzunahme von Wetterprogrnosdaten ausreichend genau abzuschätzen. Entsprechend der Schätzung bestellen wir Honiggläser und Etiketten im Voraus und zwar nicht zuviel sondern gerade soviel wie wir auch brauchen.
DAS IST IMKERN 2.0!

Sommer Sonne?

So richtig beständig ist das Wetter in diesem Jahr nicht. Die lange nass-klalte Periode zwang die Völker zum “Warten”. Sind die Flugbienen nicht beschäftigt, kommt es in der Regel zu Schwärmen. Dieses Jahr ist diesbezüglich besonders ausgeprägt. Die Völker welche nicht schwärmen befinden sich nach wie vor in einer guten Verfassung. Die nächsten drei Wochen sind entscheidend für die diesjährige Honigsaison. Gemäss den Prognosen wird es wechselhaft bleiben, jedoch sollte sich das Wetter eher von der positiven Seite zeigen. Wir sind guter Hoffnung, dass die Nachzuchtvölker, welche nicht geschwärmt sind und erst jetzt ihre maximale Volksstärke erreichen, die Honigsaison retten werden. Unser Waagvolk zeigt heute erstmals einen stärkeren Anstieg. Das Angebot an Nektar scheint reichlich vorhanden zu sein!